Astrologische Beratung
Eine astrologische Beratung ist keine Hellseherei. Ursprünglich entstand die Astrologie aus der Betrachtung der Himmelskörper und der Betrachtung der Geschehnisse auf der Erde. Wenn im Frühjahr nach der Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche der Frühling sich durchsetzte, insgesamt eine sehr starke, kraftvolle pionierhafte Energie die Menschen erfüllte, stand damals die Sonne genau im Sternzeichen Widder. Man beobachtet, dass Menschen, die genau in dieser Zeit geboren werden, also in den ersten 30 Tagen nach der Tag- und Nachtgleiche, offenbar diese frühlingshafte kraftvolle Energie sehr stark in sich tragen. Sie scheinen sich gut durchsetzen zu können, gehen die Dinge meist sehr direkt und tatkräftig an, haben zuweilen etwas kämpferisches oder auch aggressives an sich, und sind dabei vielleicht nicht allzu ausdauernd. Und man beobachtete nicht nur die Energie der Sonne, sondern auch die des Mondes und der weiteren Planeten, wodurch die Sache natürlich sehr komplex wird. Und auch, in welchem Winkel diese Planeten zu einander standen und was dadurch für eine Energie entsteht. Und man beobachtete, was bei einem bestimmten Aspekt offenbar häufig hier auf der Erde geschieht (Krieg, Dürre, Harmonie).
Es ist nicht so, dass die Sterne etwas mit uns machen. Sie kreisen einfach nur um die Sonne, und je nach dem wo sie stehen und wie sie zueinander stehen, scheinen sich bestimmte Energien zu manifestieren. Diese Energien scheinen sich auf der Erde zu spiegeln. Offenbar spüren wir das.
Und offenbar spüren wir diese Energie zum Zeitpunkt der Geburt besonders stark, dann nämlich, wenn wir das erste mal unbeeinflusst von den Eindrücken der Mutter, diese Energie alleine wahrnehmen: Aha, so ist also die Welt. Sie ist kämpferisch. Oder harmonisch, oder, oder, oder… Es scheint eine Art individuelle Blaupause von der Weltenernergie zu sein, mit deren Hilfe wir in Zukunft die Welt wahrnehmen.Dabei spielt es natürlich eine Rolle, wie diese Energie-Art, die da herrscht, auch individuell interpretiert wird.
Energie ist zunächst ja etwas Neutrales – ob dabei etwas Positives oder Negatives herauskommt – das ist beeinflussbar; die Energie selbst offenbar nicht. Hier ist die Stellschraube mit der Veränderungen vorgenommen werden können. Das Vorhandensein einer bestimmten Energie selbst können wir nicht ändern, aber auf die Art und Weise wie diese Energie sich manifestiert, darauf haben wir sehr wohl Einfluss.
zu Lebensthemen
Das Geburts-Horoskop eines Menschen zeigt also bestimmte Energien, die dieser Mensch auf eine ganz gewisse Weise in sich bündelt. Lebt dieser Mensch eine gewisse Energie davon nicht selbst aus, kann man fast immer beobachten, dass diese Energie dennoch irgendwie Eingang in sein Leben findet. Dann aber meist auf eine passive Art, in welcher sich der Mensch als Opfer wiederfindet. Es gibt schon im Gespräch erste Hinweise darauf. Sätze mit dem Wort „immer“ oder dem Wort „nie“ sind gute Anzeiger für passiv erlebte Energie. „Immer gerate ich in Firmen mit schlechtem Betriebsklima.“ „Nie sieht jemand, wie viel Mühe ich mir gebe.“ „Immer gerate ich an Männer, die trinken oder ein Suchtproblem haben.“
Es ist nicht ganz leicht hier einen Zusammenhang mit einem eigenen Energie-Prinzip herzustellen, gerade weil man so stark darunter leidet, sich so sehr als passives Opfer empfindet. Aber manchmal ist eine erste Lösung des Problems leichter, wenn das Prinzip hinter der Energie erstmal verstanden wurde. Sobald man diesem Prinzip selbst Raum schafft, ihr eine positive Richtung gibt, verliert eine Situation, in der man leidet, oft an Kraft. Es wirkt wie ein Wunder, aber es ist einfach ein Verlagern des Prinzips in einen anderen Kanal.
zu Lebenskrisen
Die Gestirne wandern weiter. Immer wieder entstehen Konstellationen, die ein Thema berühren, dass es auch zum Zeitpunkt der Geburt gab. Dieses Thema intensiviert sich dann. Manchmal scheint alles ganz leicht und im Fluss – Probleme lösen sich quasi ganz von allein – aber meist sind wir Veränderungen gegenüber nicht so sehr aufgeschlossen gegenüber. Alles wird schwer, sperrig, unaushaltbar, oder aber es gibt extreme Veränderungen, die uns völlig aus der Bahn werfen.
Gerade in diesen Zeiten hilft oft der Blick in die Transite um der Frage nach zu gehen, worum es hier eigentlich geht. Den Blick vom Detail einmal auf das große Ganze – dem Prinzip, was dem Problem zu Grunde liegt – zu werfen, löst häufig ein Aha-Erlebnis aus. Auch hier gilt: Ist das Prinzip der Energie verstanden, können neue Ideen entwickelt werden. Eine andere Perspektive auf das Geschehen ermöglicht neue Wege. Ich bin immer wieder überrascht, dass fast alle Klienten, wenn sie das Prinzip verstanden haben, ganz von selbst Ideen zu diesem Energie-Prinzip aus dem Hut zaubern, die bislang im Alltag verschlummert sind.
Eine astrologische Beratung ist keine Therapie und versetzt keine Berge. Die eigentliche, mühsame Arbeit kommt immer erst danach – die Veränderung im tatsächlichen Leben muss der Klient selbst vornehmen. Mehr astrologische Beratung treibt den Prozess auch nicht voran. Meist braucht es mindestens ein gutes Jahr, bis eine neue astrologische Beratung auch etwas Neues sagen kann. Leider kann der Astrologe auch keine Entscheidungen abnehmen. Wie gesagt, die eigentliche Arbeit leistet der Klient immer selbst.
in Beziehungen
Ein Mensch kommt mit einer ganz individuellen Weltsicht auf die Welt (Radix-Horoskop), unterliegt ständigem Wandel (Transite) und trifft auf einen anderen Menschen mit einer ebenfalls sehr individuellen Weltsicht und eigenem Wandel. Tatsächlich gelingt es fast keinem von uns zu begreifen oder zu leben, dass die Art, wie wir die Welt wahrnehmen, gar nicht objektiv ist. Immer wieder glauben wir, dass etwas Bestimmtes einfach auch ganz allgemeingültig „richtig“ und „selbstverständlich“ ist. Oder „falsch“. Und dann treffen wir auf einen Menschen, der das irgendwie anders sieht…
Hinzu kommt noch, dass wir niemals mit allen Energie-Prinzipien des anderen Menschen auch tatsächlich in Kontakt kommen. Wir spüren einige sehr stark, andere gar nicht. Einige Energie-Prinzipien sind wie ein gemeinsames Geschenk, bei anderen kommt es immer wieder zu Konflikten. Der Astrologe Markus Jehle sagte einmal zu mir: „Sich zu verlieben ist das Versprechen an sich selbst zu wachsen.“ Und das trifft nicht nur auf das Verlieben zu – eigentlich immer, wenn wir in eine engere Beziehung zu einem Menschen treten geschieht etwas (Kollegen, Schwiegermütter, Nachbarn…) Gerade an den Konflikten können wir wachsen und daraus etwas lernen. Aber meist drehen wir uns im Kreis, sehen nur einen Weg und keinen Ausweg, empfinden uns als Opfer. Wir wollen das der andere sich ändert.
Auch hier kann ein Blick auf die Konstellationen helfen eine neue Perspektive zu gewinnen – auf den Partner, auf sich selbst, auf die Beziehung an sich. Das Verstehen der Energie-Prinzipien hinter den Konflikten ermöglicht neue Verhaltens-Spielräume. Wenn wir unser Verhalten ändern, einer Energie auf eine andere Art Raum geben, dann wird sich sehr wahrscheinlich auch etwas an der Beziehung ändern.
Manchmal reicht schon einfach eine andere Art der Interpretation der Situation – durch unsere geänderte Einstellung geht das Krampfhafte verloren, unser Verhalten und unsere Ausstrahlung ist eine andere, und der Partner hat nun ebenfalls neue Spielräume, anders zu reagieren.
